Zum Glück gehöre ich zu der inzwischen recht kleinen Gruppe. Der Arbeitnehmer welche sich noch über ein Urlaubsgeld erfreuen können. Ein kleines Geld welches für die erholsamsten Tage des Jahres sein soll. Viel ist es nicht. Doch man darf ja nicht jammern. In diesen modernen Zeit. Wo Erreichbarkeit rund um die Uhr verlangt wird. Wo man doch gerne Überstunden für lau macht. Wo man den Arbeitgeber über die eigene Familie stellen soll.
In einer Zeit. Wo es keine Sicherheit mehr gibt. Jedenfalls nicht am Arbeitsplatz. In der die Peitsche mehr regiert als das Zuckerbrot verteilt wird. Wo Vorgesetzte lieber Mitarbeiter entlassen, als die eigenen Fehler einzugestehen. In einer Zeit wo europäische Tugenden den amerikanischen Kommerz geopfert werden. Kann man schon fast zufrieden sein, immer mit dem Wissen. Das es womöglich das letzte Urlaubsgeld war. Und so ist man zufrieden, wenn ein paar Taler mehr das Konto erreichen.
Die ganzen Jahre wurde das Urlaubsgeld im Hause D auch tatsächlich für den Familienurlaub ausgegeben. Doch dieses Jahr ist alles anders. Der Arbeitgeber der besten aller Ehefrauen. Macht mit einer gigantischen Softwareumstellung. Uns einen gewaltigen Strich durch die Urlaubsplanung. Wenn dann noch Absprachen und Abstimmungen mit den Kollegen dazu kommen. Geht der Sommerurlaub dann erst im Herbst. Und damit in den nächsten Lebensabschnitt der jüngsten in der Familie.
Und so ergaben sich vollkommen neue Möglichkeiten. Das Urlaubsgeld anderweilig einzusetzen. Die erste Variante war ein Kurztrip nach Schwerin. Doch dies scheitert im Moment daran, das ich selbst nicht freibekomme. Außer ich darf gezwungener Weise doch wieder eine Woche Kurzarbeit machen. Dazu wollte und will ich den Kurztrip nach Schwerin zum Wiederbeleben meiner Streetfotografie nutzen. Problem daran ist allerdings. Das Kitobjetiv meiner kleinen Oly. Hat vor 3 Monaten seine Arbeit dauerhaft eingestellt. Das Teil macht nicht nur Kurzarbeit. Nein es verweigert den Dienst an der Kamera Komplet. Dum Sa* würde ein Herr Kahle Pohl dazu sagen.
Und so kam schlussendlich Variante zwei der Urlaubsgeldvernichtung zum Einsatz. Eine neue Linse muss her. Irgendwas lichtstarkes. Was Handliches. Und dabei in das Budget des Urlaubsgeld passendes. Die Wahl fiel dann auf ein kleines feines Sigma. Klein und handlich. Und dazu unglaublich scharf. Wobei ich ja immer sage. „Schärfe gibts beim Inder.“ Doch für die Größe der Linse. Zeigt diese eine tolle Abbildungsleistung.
Und so machte ich mich auf die Suche nach jener Sigma Linse für die Micro-Four-Thrids Kamera. In den Tagen hab ich wahrscheinlich sämtliche Onlineshops der einschlägigen Fotografiefachgeschäfte besucht. Auch der größte Versandhandel wurde durchsucht. Kaufen konnte man das Objektiv überall. Doch es war nie in einer Preislage, die mich zufrieden stellen konnte. Sicherlich ist es um ein vielfach günstiger. Als vergleichbare Linsen von Zeiss, Sony, Nikon und wie die ganzen Hersteller sich nennen. Nur für das Zweitsystem in der Fototasche. Gibt man ungern viel Geld aus.
Gevatter Zufall hatte ich nicht auf den Schirm. Als Familie D den örtlichen Media Markt betrat. Um Ausschau nach einem neuen TV-Gerät für die beste aller Ehefrauen zu halten. Den während sich Damen des Hauses sich die neusten LED Full-HD 4K 3D LMAA Geräte anschauten. Schlenderte ich recht gelangweilt durch die kleine Fotofachabteilung. Um vollkommen überrascht in der Vitrine mein Objektiv zu sichten. Und das für einen unglaublich guten Preis. Meins. Meins. Meins.
Der günstige Preis kam durch die Tatsache das es sich um das Ausstellungsstück handelte. Was mir ehrlicherweise egal war. Ein Objektiv, welches die ganze Zeit hinter Glas steht. Mit beiden Schutzdeckeln dran. Kann keine Schäden haben. Der Media Markt ist nun einmal kein Fotofachgeschäft. Wo die Ausstellungsstücke auch verwendet werden. Damit der Kunde diese testen kann. Mein Objektiv hatte keinen Kratzer. Keinen Staub auf der Linse. Nur einen kleinen Inventar Sticker. Und als der entfernt war. War es neu. Und so konnte ich mit stolzgeschwellter Brust. Mit meinem Urlaubsgeld zu Kasse schlendern.
Damit ich den Winterschlaf der Olympus wieder beenden kann. Und mich an die Wiederbelebung meiner Streetfotografie wagen darf. Urlaubsgeld sinnvoll verwendet. Würde ich an dieser Stelle behaupten.
Die Damen des Hauses. Haben kein TV-Gerät gefunden. Was ihnen von Preis und Leistung zugesagt hätte. Deshalb steht weiterhin mein eigentlich viel zu großer Flat TV weiterhin im Wohnzimmer. Damit die beste aller Ehefrauen ihr abendliches Fernsehprogramm genießen kann. Denn in meinem Arbeitszimmer ist für eine zweite Person kein Platz. Jedenfalls dann nicht. Wenn diese gemütlich vor der Glotze liegen möchte.
Das ich die neue Linse später am Tag noch ausprobieren musste. Bedarf eigentlich keiner gesonderten Erwähnung. Um es mit weniger Worten zu beschreiben.“ Geiles Teil.“

Urlaubsgeld ja da freut man sich wenn auch vom Brutto – Netto nicht viel übrig bleibt ! Bei mir gab es Jahre völlig ohne Gratifikationen wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld !
Jahresgehalt : 12 und das war es ! So bekam man diese Zuwendungen über das Jahr verteilt. War ganz gut und man konnte diese Zuwendungen auch nicht mehr streichen ! Nachteil , man gibt die Kohle unterm Jahr aus !
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Bei uns nennt sich dieses Model AT. Außertarif . Urlaubsgeld-Weihnachtsgeld-12. alles übers Jahr verteilt.
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Man muss und darf auch mal Glück haben!
Grüße
Günter
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Ja ich hatte quasi zweimal Glück.
P.S. Deine U-bahn Bilder … sehr sehenswert.
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