Merkwürdig

Irgendwie ist es ein merkwürdiger Tag. So ein Sonntag an dem ich nicht so richtig in die Gänge komme. Lang geschlafen, lustlos den ersten Kaffee getrunken. Draußen zusammen mit der ersten Zigarette des Tages. Keine Sonne aber eiskalter Wind. Nicht wo man sich gerne draußen aufhält. Zuwenig sonne, um das Gemüt ein wenig zu erhellen.

Zwar hatte ich mit gestern vorgenommen. Einen neuen Blobbeitrag zu schreiben. Über ein Shooting. Was anders verlaufen ist, als man es plante. Positiv anders, muss ich an der Stelle direkt sagen. Doch mir fehlen heute an diesem merkwürdigen Tag, die Worte.

In meine Kopf spielen die Gedanken Ringelrein.  Gerade auch nach den letzten Blogeintrag. Von dem mir geschätzten Herrn Rausch. Gibt es doch eine Textpassage. Die mich zu sehr an mich erinnert. Angefangen, besser geworden, Höhenflug und tiefer Fall. Neuorientierung mit Planlosigkeit und Selbstversuch.

Müssen da alle durch, die ernsthaft und künstlerisch die Fotografie betreiben wollen? Dazu quälen mich heute an diesem Tag. Gedanken und Ideen für neue Fotoprojekte. Dessen Umsetzung so aufwendig wie noch nie sind. Müssen doch in den Fällen mindestens drei Menschen unter einen Hut gebracht werden. Und immer der persönliche Zweifel, richtig gute Bilder am Ende zu erhalten.

Merkwürdigerweise stell ich sogar den ganzen Blog in Frage. Komme ich nicht von dem eigentlichen Thema sensual Nude ab. Zeig ich, weil ich die Bilder gut finde, nicht zuviel von anderen Fotothemen? Wollte ich nicht als Fotograf mit einem festen Thema bekannt werden? Will ich überhaupt noch bekannt werden? Hab ich meinen Still gefunden? Bin ich ein Knipser der gefallen will? Bin ich mehr Künstler oder mehr gefälliger Fotograf?

Tausende Fragen in meinem kleinen Kopf. Und keine Antworten die mich selbst überzeugen. Dazu das Problem. Je mehr ich mich mit Fotografien von anderen beschäftige um so mehr werte ich meine eigenen Arbeiten ab.

Und so kreisen die Gedanken wieder nur um einen paar wenige Punkte. Was muss ich anders machen? Anders als die anderen. Will ich gefallen oder polarisieren?

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Und bis ich wieder einigermassen klar bin. Wie es weiter geht. Zeig ich euch wieder ein Bild. Was weit weg ist. Von meinem eigenen festgelegten Hauptthema.

 

4 Kommentare

  1. Solche Zweifel an der eignen Arbeit kenne ich gut. Ich denke, manchmal sind diese Zweifel nur hinderlich, manchmal aber auch eröffnen sie einem einen neuen Zugang. Ich versuche das gar nicht rational zu lösen, sondern lasse den „Instinkt“ entscheiden, wie ich mit meiner Selbstkritik umgehen soll.
    LG Franz

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  2. Hallo Lars,
    es gibt diese Tage, manchmal auch Wochen , an denen nichts zu klappen scheint. Wie war das noch mit dem Spruch : 2 Schritte vor, einer zurück ? Kommt in der Fotografie oft vor und ich beneide die Fotografe die stur und selbstbewusst ihren Weg gehen , egal ob sie da draussen mit Lob überschüttet werden oder ihre Bilder mit Häme in der Luft zerrissen werden…Man denkt man hat seinen Weg gefunden und schon gibt es eine Abzweigung und nun ? Bei mir läuft es auf ein ständiges Probieren hinaus und ich habe meine Richtung wenigstens 3 Mal komplett geändert, teils auch durch die technische Entwicklung bedingt (Analog zu Digital) Nach 20 Jahren Berufsfotografie glaube ich sowas wie eine bestimmte Bildidee in einigen meiner Bilder erkennen zu können..viele sind es nicht. Was zur Feststellung führt das unabhängig vom getrieben Shootingaufwand letztlich nur wenig Bildmaterial Bestand hat . Trotzdem ist es wichtig fotografiert zu haben denn auch der Weg ist das Ziel ! Und da findet man dann durch Zufall wieder einen Haltepunkt an dem man sich weiterentwickelt und in einer kurzen Phase einen Haufen toller Bilder macht…bis zur nächsten Abzweigung…
    Also plane,fotografiere, gestalte ,verbessere dich, fotografiere noch mehr…die Fragen und Zweifel bleiben und tragen dazu bei selbstkritisch zu sein und an der eigenen Fotografie zu arbeiten.
    Herzlicher Gruss,
    Jürgen

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  3. Willkommen im echten Leben. Mein Freund, niemand hat gesagt, dass das Leben oder die Fotografie einfach ist.
    Ich wünsche dir zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee, damit der Akku wieder frisch ist. Bis dahin muss man sich aber am Riemen reißen. Ich wünsche mir nämlich alles andere als, dass du diesen Blog oder die Fotografie aufgibst. Ich bereite ein Akt-Projekt vor. Vielleicht hast du Lust mit teil zu haben, selbst etwas beizusteuern oder so. Soll aber ganz entspannt ablaufen und sein.
    Wenn dir danach ist meldest dich.

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