Schon lange war ich auf der Suche nach einem neuen Stativ. Nicht das mein Rollei Traveller No.1 schlecht oder kaputt ist. Nein ganz im Gegenteil, es leistet immer noch das was es leisten soll, sicher und zuverlässig. Es ist nur als Stativ zu klein. Zieht man es komplett auseinander steht das Objektiv genau vor jedem Brückengeländer. In der Landschaftsfotografie spielt es keine Rolle. Aber wenn man Cityaufnahmen von Brücken oder Aussichtsplattformen machen möchte, stört es ein wenig. Also suchte ich nach einem Stativ was größer ist. Mein Freund Stefan empfahl mit das Monfrotto 055. Und ich muß sagen, das dieses wirklich Groß ist. Nur der Preis war nicht das was ich ausgeben wollte. Mindestens 160 Euro, je nach Anbieter und dann ohne Kopf. Der schlägt mit min.


100 Euro, bei einem 3 Wege Kopf noch zu Buche. Plus Tragegurt oder Tasche. Vorteil von dem 055 ist das man die Mittelsäule um 90 Grad abwinkeln kann. Für den einen oder anderen sicher ein gutes Argument. Lange Zeit war es das Stativ was ich mir kaufen wollte.
Doch es kam dann doch ganz anders. Eines Freitag Abend, wollte die Tochter des Hauses zum MediaMarkt. Um sich neue Kopfhörer zu kaufen, die alten waren nach 6 Monaten intensiver Nutzung dann kaputt. Rechnung gab es keine mehr und bei einem Kabelbruch greift die Garantie eh nicht. Ich durfte Taxi spielen, da die Tochter des Hauses nicht im Besitz eines Führerscheines ist. Und gleichzeitig war es für mich ein guter Grund den Fachmarkt für Elektro und Elektronik zu besuchen. Um mich ein wenig in der Fotoabteilung umzusehen. Den irgendwie geisterte die Idee von einer Kompakten Kamera aus dem Hause Canon in meinen Kopf herum. Kurze Rede langer Sinn 🙂 wir fuhren dahin. Schlecht für die Tochter des Hauses war allerdings, das just in dem Zeitraum, der örtliche MediaMarkt umgebaut wurde. Chaos und Durcheinander soweit das Auge reichte. Töchterchen fand nix und ich eine Miniecke mit Fotozubehör. Doch da hing ein Rollei C5i Carbon am Regal, was meine Neugier weckte. Zum Ärgernis aller anderen Kunden, mußte ich dieses Stativ genauer betrachten und in den viel zu engen Gängen auch aufbauen. Müssen halt alle Opfer bringen wenn der Hobbyfotograf was ausprobieren will. Dauert ja auch nicht lang. In meine Tun merkte ich dann auch nicht, das die Tochter des Hauses ziemlich genervt und gelangweilt neben mir stand. „Du und dein Fotozeugs“ waren ihre Worte. Was mich überhaupt nicht aus der Ruhe brachte, und auch die anderen Kunden, welche sich irgendwie an mir vorbei quetschen wollten, auch nicht. Ich war auf der Suche nach dem Preis für das C5i. Angesichts der Ordnung in der Umbauphase gar nicht so einfach. Auf den einzigsten Karton mit C5i Carbon, der vorhanden und leer war, klebte ein roter Punkt und der Preis von 180 Euro. Die

Tochter des Hauses änderte ihren genervten Gesichtsausdruck nicht, was mir zeigte, ab nach Hause. Ohne Stativ. 19:58h verliesen wir den Laden, ohne Kopfhörer und ohne Stativ. Später am Abend schaute ich im Internet noch gezielt nach dem Stativ, der MediaMarkt ist ja nicht immer das was er vorgibt. Preiswert zu sein. Für das Stativ wurden Preise von 239 – 269 Euro verlangt. Das erklärte dann auch den roten Punkt. Vorführartikel preisreduziert. Sonnabend Mittag gab es dann nach der ganzen häuslichen Pflicht, jeder der jetzt etwas falsches denkt sollte sich …. 🙂 , gab es für mich kein halten mehr. Ab zu MediaMarkt. Juhu es war noch vorhanden. Also wurde es noch einmal genauer untersucht und getestet. Wieder zum Ärger der anderen Kunden… Wie oben schon gesagt. Man muß auch mal Opfer bringen. Gerade als ich den Karton untersuchte, ob das Zubehör komplett vorhanden ist, kam eine Verkäuferin, nahm mir alles aus der Hand. Mein Plus wurde deutlich höher. Sie Checkte alles noch einmal, packte das Stativ in die vorhandene dazugehörende Tragetasche, alles zusammen in den Karton. Und drückte mir das ganze in die Hand. Blutdrucksenkung auf Verkäufer Art. Kurze Überprüfung am PC, Einzelstück, Vorführstück, Preisreduziert. So schnell wie an dem Tag war ich noch nie an der Kasse. Bevor jemanden auffällt wie günstig das ist.
Zu Hause angekommen, waren auspacken, austesten und glücklich sein fast eins. 2 Tage später auf Tour mit Stefan kam die Generalprobe. Perfekt.
Das Stativ ist sauber verarbeitet. Steht wirklich schön stabil bei kleinen Eigengewicht. Einer der Pluspunkte ist der montierbare Haken an unteren Ende der Mittelsäule. Daran kann man den Rucksack einhängen, um den ganzen Stativ noch mehr Standfestigkeit zu geben. Besonders bei voller Arbeitshöhe und Wind ist das zu empfehlen. Carbon ist leicht und alles was leicht ist hat weniger Standfestigkeit. Der komplette Fotorucksack wiegt bei voller Bestückung inkl. Stativ 7kg. Und das hat das Stativ ohne Probleme ausgehalten. Die Drehstücke an den Beinen und am Kopf sind griffig und ausreichend groß. Der Kugelkopf ist fest wenn man ihn fest macht. Für Hochkantbilder gibt es eine Stellung am Kopf die sich bei mir aus ausreichend herausstellte. Die Panoramafunktion hab ich festgesetzt, noch hab ich sie nicht verwendet. Und den Umbau auf ein Einbeinstativ hab ich auch nur kurz versucht. Geht. Aber wozu ich das verwenden soll? Zieht man nur ein Bein auseinander, muß man das ganze Stativ nicht zerlegen. Was mich allerdings total nervt. Man muß den Haken abschrauben um das Stativ in die Transporttasche zu bekommen. Hier hat die kaufmännische Abteilung bei Rollei, oder wo auch immer das Stativ hergestellt wird, erbarmungslos und sinnfrei zugeschlagen.
43cm ist das tiefste was man herunterkommt. Dann stößt die Mittelsäule ohne Haken auf den Boden auf.
Schlussfazit. Auch für ca. 240 Euro im regulären Preis ein gutes Stativ. Dabei sind die Transporttasche, eine Wechselplatte, Stativ selbst, Inbusschlüssel zum nachziehen der Schrauben. In den 4 Jahren wo ich das Rollei Traveller No.1 im Einsatz hatte, mußte ich noch nie eine Schraube nachziehen.