Jugendgeschichten

Wir waren die, vor den unsere Eltern uns warnten

Ich will jetzt nicht sentimental werden und behaupten das früher alles besser war. Doch es gab da halt Dinge die einfach nur in die vergangene Zeit passten. Die in der heutigen Zeit von Feminismus und MeToo überhaupt nicht mehr möglich sind. Doch springen wir einmal, so wie ich es gerne mache, in der Zeit zurück um uns an die alten Zeiten zu erinnern.

Es war wieder Freitag, zum Glück möchte man sagen. Endlich wieder Party und Weiber, endlich wieder die kleine Art von Freiheit erleben. Die durch Ausbildung und Elternhaus ein wenig auf der Strecken blieb.
Nicht das man mich an der Stelle falsch verstehen mag, zu Hause war es immer gut. Wobei gut nicht das richtige Wort ist. Zu Hause war es immer schön.
Als achtzehnjähriger ist das zu Hause bei den Eltern alles andere als Freiheit. Den Freiheit ist da wo die Kumpels sind.
Und so ging es nach der Arbeit trotz allem erst einmal nach Hause.
Um sich auf den Abend vor zubereiten. Was in meinem Fall einfach bedeutet. Hinlegen pennen, die Nacht kann ja lang werden. Was sie meist auch wurde.
Irgendwann am frühen Abend, also in der Zeit wo Familienväter das Abendbrot vor der Glotze mit einem frischen Bier verdauten. Ging es für mich, nach einer ausgiebigen Dusche auf die Piste.
Sagten wir früher schon Piste dazu ?
Mit solchen unwichtigen Sachen wie Klamotten passend anziehen, hatte ich mich nie aufgehalten. Wozu auch, waren doch nur 3 Hosen in meinem Besitz. Zwei Jeans, eine davon immer in der Wäsche, und eine schwarze Lederhose. Diese wurde aber nur am Wochenende getragen. Dazu weiße Sportschuh, anders gab es die auch gar nicht. T-Shirt oder Hemd und ein Jackett. 80 er Style halt. Nicht schön aber unglaublich praktisch im harten Partyalltag am Wochenende.
Gut man kam in die angesagtesten Discotheken in dem Outfit nicht hinein. Nur das wollten wir auch meist nie und wenn gab es dann doch einen Weg.
Diesen Freitag wollten wir jedoch weder in eine Disco noch auf eines der damals schon illegalen Autorennen. Wir wollten einfach Billard spielen, saufen und Spaß haben.
Und so gab es das leichte Partyoutfit an dem Abend. Lederhose, hohe Puma Sportschuhe, schwarzes Shirt und ein weisses Jackett. Ein Outfit was die Mädels damals wie heute wenig schön fanden.
Geld, Zigaretten und Autoschlüssel eingesteckt und schon war ich bereit das elterliche Reihenhaus zu verlassen.
20 Autominuten später war ich dann bei Kumpel Peter. Heute braucht man für die gleiche Strecke gut 60 Minuten, wie die Zeiten sich doch ändern können.
Bei Peter würde ich, je nachdem wie der Abend verlaufen würde das Wochenende verbringen. Es kam halt auf die Getränke und die Menge welcher an.
Kurze Zeit später kam ein Teil der Clique zusammen. Mit 3 Autos ging es in die 5km entfernte Kneipe wo sich der Rest der Clique traf.
In der Kneipe wurde unser Stammtisch sofort in Beschlag genommen. Ein großer Tisch für gut 12 Leute mit einer umlaufenden Sitzbank. In der merkwürdigerweise mein Platz immer an der Stirnseite war. Neben mir sass Susi. Susi war nicht unbedingt das Mädchen was jungen Männern den Kopf verdreht. Doch sie war ein Kumpel durch und durch. Wir tranken, rauchten, spielten Karten oder würfelten. Die Mädchen tanzen, wenn die Musik gut war und wir Jungs spielten Billard. Ein Spiel was ich nur gut konnte, wenn der Pegel an Blut im Alkohol ein Gewissen Level erreicht hatte.
Kurzum wir hatten Spaß und vernichteten den Vorrat an Bier. Um die Bevölkerung vor den Missbrauch von alkoholischen Getränken zu schützen. Die Mädels, selbst die nicht zu uns gehörten, wurden mal kurz in den Arm genommen um einen flotte Sohle aufs Kneipenparkett zu legen. Eine Frauenhand auf einen Männerarsch war kein Problem, umgekehrt auch nicht.
Die Runde am Tisch wurde immer großer, da sich andere Gäste mit dazu setzen, als der Wirt kurz nach ein Uhr nachts die Türe absperrte.
Susi bestellt mir noch ein Bier, was ich natürlich nicht ablehnen konnte.
Machte sie sonst nie, aber heute hatte sie scheinbar einen Grund dazu. So mit 6 oder 8 Leuten fingen wir das würfeln an.
Als ich Susi Hand zwischen meinen Beinen spürte, dachte ich nur kurz daran. Das sie mich geschickt ablenkten wollte. Den im Gegensatz zum Billard, war ich beim Würfeln viel besser. Und sehr oft, senkte das Würfelspiel meine Getränke Rechnung.
3 Spiele und 2 weiteren Bier später. Verschwand Susi ihre Hand von mir. Und hinterließ damit einen massiven Druck in der Hose.
Sie wurde dafür plötzlich nervös und hektisch. Ich fragte die was los wäre und bekam als Antwort. Ihr wären die Zigaretten unter den Tisch gefallen. Ich grinste nur und lallte schon ein wenig, wenn sie unter den Tisch suchen würde. Könne sie auch gleich mal nachsehen ob sie mein Feuerzeug finden würde. Das ich seit Stunden vermissten würde.
Unter den tosenden Lachen der anderen am Tisch verschwand sie geschickt unter den Tisch.
Sie rief unter dem Tisch hervor, das mal alle ihre Füße still halten sollten. Dazu gab es gute Ratschläge von uns anderen. Es ging einen Weile hin und her. Wir anderen spielten weiter, sie suchte.
Bis ich merkte das sie sich an meiner Hose zu schaffen machte. Ich war so perplex, daß ich nicht einschritt. Auch nicht als sie anfing Monica Lewinsky zu spielen. Und sie spiele es verdammt gut. Nur mit viel viel Mühe konnte ich es vor den anderen am Tisch verbergen, was sich unter dem Tisch abspielte. Meine Hände umklammerte abwechselnd Bierglas, Würfelbecher oder Zigarettenschachtel.
Und so mußte es kommen wie es kommen mußte. Im Moment des Finales von Susis Flöttenspiel, lies ich das Bier aus der Hand fallen. Ein merkwürdiger Ton aus Fluchen und Stöhnen verliess meinen Mund. Schweiss lief mir über das Gesicht und den Körper. Das Bier verteilte sich über den Tisch. Doch ich war nicht in der Lage es aufzuhalten. Es war mir aber auch vollkommen egal, sollen andere die Schweinerei wegmachen, wenn einen ganz andere gerade zu Ende ging.
Als die anderen den Tisch von dem Bier befreiten, tauchte Susi neben mir wieder auf.
Ihre Augen glänzten feucht. Sie setzte sich neben mich, beugte sich zu mir rüber. Leckte sich über die Lippen.
„War lecker. Aber Bier bekommst du keines mehr. Du bist mir noch was schuldig. Und mach erstmal die Hose wieder zu. Für den Moment.“ Flüsterte sie mir ins Ohr.
Der Wirt fragte, ob er mir ein neues Bier bringen sollte.
„Ne Andre, ich trinkt mal ne Cola.“ War meine Antwort.