Über welchen Wochentag kann man am meisten schimpfen, wenn es den Montag nicht gäbe. Irgendwie fing der Tag auch mehr als bescheiden an. Nicht nur das der Wecker geklingelt hätte. Nein, die Nacht war auch schon mehr als bescheiden.
Den es knackt jede Nacht im Hause. Und das macht langsam aber sicher Sorgen. Ganz hier in der Nähe baggert ein großer Energiekonzern tiefe Löcher in die Erde. Tagebau nennt das sich. Und damit das teure und schwere Gerät nicht in diesen gigantischen Löchern absäuft. Wird großzügig das Grundwasser abgepumpt. Mit der Tatsache, dass die Häuser so langsam absacken.
Uns hat es nun auch getroffen. Der Vorbau reißt immer mehr. Die Eingangstreppe beginnt sich zu neigen. Vom Hof wollen wir gar nicht reden. Wellenformen könnte hier noch was lernen. Oder Herr Colani, doch der ist nun auch schon verstorben. Und so schreibt man E-Mails an den Energiekonzern, die Stadt und andere Vereine. Damit der Schaden begutachtet wird. Den es muss ja irgendwann man baulich eingegriffen werden.
Die Nacht war unruhig, so richtig schlafen konnte ich nicht. Und so kann man sich mit der Arbeit ein wenig beschäftigen. Massenhaft E-Mails sind in einer Woche aufgeschlagen. Und wollen abgearbeitet werden. Das geht so lange auch wirklich gut.
Bis der Herr Geschäftsführer der Gesellschaft die Funktion der E-Mail mal wieder nutzt. Ich kann nicht sagen, ob der Herr Geschäftsführer am Wochenende keinen Sex hatte. Ob ein Bier schlecht war. Oder ob die geplante Grillparty dem Regen zum Opfer gefallen ist. Oder warum wird schon morgens schon Druck auf die Mitarbeiter aufgebaut? Haben die Geschäftsführer von heute überhaupt noch eine Ahnung. Was ihre Mitarbeiter leisten? Oder reagieren Sie den Frust aus dem Privatleben am Wochenanfang an dem Mitarbeitern aus? Werte Geschäftsführer, Heads of Nutzlos wenn der Titel es nicht schon aussagt. Besorgt Euch ein Hobby, ohne Handy und Internet. Etwas was Euch mal von der Arbeit ablenkt. Wo Ihr mal zur inneren Ruhe kommt. Denn es gibt kein Wettbewerb, wer die meisten Mitarbeiter in den Burnout getrieben hat.
Und liebe Führungskräfte auf dieser Welt. Erst wenn Ihr persönlich ganz alleine, jeder einzelne von Euch. Rom in einen Tag errichtet hab. Erst dann dürft Ihr dieses von Euren Mitarbeitern verlangen, NUR dann. Bis dahin, lasst uns normale Angestellte, Arbeiter, Fachkräfte. Das tun, was wir immer mit voller Leidenschaft machen. Unseren Job. Dem Kunden helfen, den Patienten richtig pflegen, dass Brot vernünftig backen, das Auto richtig reparieren. Und falls Euch Führungskräften, Manager und Geschäftsführer in der Zwischenzeit langweilig werden sollte. Außer E-Mail schreiben, dürft Ihr gerne beim nächsten Seminar für Mitarbeiterführung. Das Geld verbrennen, was wir normalen mühsam verdienen.
Den so ein Seminar ist auf Dauer günstiger. Als Mitarbeiter die Stressbedingt krank werden. Auch wenn dieses nicht auf der Uni gelehrt wird. Denkt mal drüber nach.
Und wie war der restliche Tag von mir? Ich kann es nicht genau sagen. Ich hab einfach nur meinen Job gemacht. Statistik ist mir inzwischen zu wieder. Sollen sich andere an Rankings aufgeilen. Über Messlatten springen, die immer wieder nach oben verschoben werden. Bis auch der letzte Speichellecker oder Arschkriecher stecken bleibt und die Latte reißt.
Wer möchte, kann diesen Text kopieren, versenden, verteilen. Oder zur Diskussion in irgendein Forum bereitstellen. Selbst mein Name muss dabei nicht erwähnt werden. Solange es vielleicht die Hoffnung gibt, das ein paar teuer bezahlte Chefs die Worte verstehen. Solange darf der Text vervielfältigt werden.
Und was hat das Bild mit dem Text zu tun? Burnout treibt viele Erkrankte in die Alkoholsucht. Burnout macht die Menschen krank. Burnout macht die Menschheit krank.
An dieser Stelle freue ich mich gerne über eine kleine Kaffeespende. Den Kaffee ist der Energiespender aller Künstler in jeder Jahreszeit. Besonders für die, die keinen Alkohol trinken. Per Paypal einen Euro für einen Kaffee.
Immer wieder ein ernstes Thema!
Burnout, früher drüber gelacht aber in der modernen Welt nun oft an der Tagesordnung.
Aber egal wie viele Geschichten dazu geschrieben werden, erzählt werden, es bleibt alles gleich.
Es liegt eben an uns, den Menschen, dagegen zu steuern und zu sagen, Nein, so nicht.
Aber wer kann es? Wer macht es? Gerade jetzt in Corona Zeiten?
Viele tragen eine Menge an Gepäck mit sich rum, deswegen werden viele mit dieser Form leben müssen.
Grüße
Günter
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