Halbzeit …. Abrechnungszeit

Das Jahr ist halb vorbei. Jedenfalls wenn man es an Hand des eigenen Jahresurlaubs festmacht. Da wir uns nun seit 2 Monaten schon in der zweiten Jahreshälfte befinden. Ist es für mich wieder einmal Zeit sich mit den Zielen und wünschen auseinander zu setzten. Jene Ziele und Wünsche, welche ich im Januar in einem Beitrag aufgezählt hatte. Und wie jedes Jahr um diese Zeit zieh ich eine kleine Zwischenbilanz. Doch schauen wir kurz zurück und uns die Ziele von Januar an.

Ziele im Jahr 2018:

  • Sächsische Schweiz
  • Wattenmeer in Friesland
  • Nordsee in den Niederlande
  • Schwarzwald
  • Usedom
  • Lüneburger Heide
  • Sylt
  • Thüringer Wald / Harz
  • Ausbau und Verbesserung der Foodfotografie
  • Verbesserung im Bereich Sensual Nude
  • Versuche im Bereich Sportler im Fokus

Das waren die Ziele im Januar. Wenn ich jetzt schau was ich davon umsetzen konnte. Kommt mir schon sehr schnell der Gedanke. An den eigenen Zielen vollkommen vorbei gelaufen zu sein. Sie oft aus den Augen verloren zu haben. Nur wenige Ziele hab ich bis jetzt erreicht. Andere mußten gar gestrichen werden. Die restlichen verbleibenden 4 Monate werden nicht reichen um diese Ziele zu erreichen.

  • Nordsee in den Niederlande
  • Schwarzwald
  • Usedom
  • Lüneburger Heide
  • Sylt
  • Thüringer Wald / Harz

Alle diese Ziele werden wohl die Ziele in 2019 werden. Zeitlich und auch finanziell sind sie in 2018 einfach nicht umsetzbar. Gerade die Zeit läßt viele Ziele wie eine Seifenblase zerplatzen. Das Jahr hat halt nur 52 Wochenenden. Diese 52 Wochen müssen dann mit der Familie unter einen Hut gebracht werden.

Im Übrigen, hab ich bei dieser Sache ein äußerst schlechtes Gewissen. Besonders gegenüber von Freunden und Bekannten. Wie gerne würde ich viel mehr mit euch bei Kaffee, Bier und Wein sitzen. Über Gott und die Welt schwatzen. Doch es fehlt die Zeit.

Zeit, Zeitmangel. wie ich dieses Wort hasse. Zeigt es mir doch nur immer und immer wieder. Das man sich zuviel vornimmt, zu viel auf verschiedenen Hochzeiten tanzen will. Und damit leider auch das wirklich Wichtige vergisst. Und wenn man erkennt, mit was man seine Zeit verschwendet. Ist man ein großes Stück weiter gekommen. Um mehr Zeit für das wichtige zu haben.

Nun könnte man meinen. Ich wäre tief enttäuscht das ich viele dieser Ziele bis jetzt nicht erreicht habe. Doch dem kann ich nur widersprechen. Es gab so viele andere Bereiche die ich am Anfang des Jahres nicht als Ziel definiert hatte. In den ich dann aber sehr wohl unterwegs war.

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Ausflug an den Ring war nicht geplant. Aber um so schöner.

Es gab am Anfang des Jahres ein Projekt, welches überhaupt nicht in der Planung war. Was eigentlich auch sehr kurzfristig auftauchte. Und welches mir genau aufzeigte. Das ich genau diese Art der Fotografie nicht weiter verfolgen werde. Doch pflege ich oft zu sagen. Man muß es probieren um zu erkennen ob es einem liegt. Ich bitte diesen Satz nur auf die Fotografie anwenden. In anderen Lebensbereichen kann er tödlich sein.

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PornArt….einmal probiert. Einmal reichte.Wiederholung ausgeschlossen.

Das nächste was ich im Laufe des ersten Halbjahres geändert habe. Mein Youtube Verhalten. Mir wurde es egal mit was die Halbgötter, oder auch Volksmusiker der Fotografie, ihre Fans beglücken wollten. Auch wenn ich es immer noch ablehne, wie ihre Fans sabbernt und hechelnd hinter jeden Video hinterher rennen. Schau ich sie mir nicht mehr an. Sollen die Fans sich doch verblöden lassen. Statt ihren eigenen Still, ihre eigenen Bilder zu machen. Sich den Dünnschiss der Youtuber ansehen.

Unzufrieden bin ich nicht mit den ersten Halbjahr 2018. Auch wenn mich die Hitze des Sommers oft ausgebremst hat. Doch gerade diese Hitze und die damit verbundene Zwangspause hat mich weiter gebracht. Brachte neue Sichtweisen, neue Ideen welche sich mit den alten Zielen verbinden lassen.

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Dieses Motiv stand nicht auf dem Plan. Doch es war eines der Sommerhighlights.

Bis zum heutige Tag sind sehr viel weniger Bilder entstanden als im Jahr 2017. Wobei dafür die Qualität um ein vielfaches besser geworden ist. So jedenfalls mein persönliches Empfinden.  Dafür hab ich begonnen, viel mehr Zeit in die Planung der einzelnen Shootings und Projekte zu legen. Nach dem bekannten Motto. „Weniger ist mehr“.

Wovon ich mich gänzlich verabschiedet habe. Ist die Jagt nach medialer Anerkennung. Was ich damit meine, ist folgendes. Eine ganze Weile habe ich auf allen möglichen und unmöglichen Plattformen meine Bilder gezeigt. Youpic, 500Pix, Facebook, SternView und einigen anderen mehr. Das ganze kostet unmengen an Zeit. Bringt nichts außer ein paar Likes und warme Worte. Wenn letztere überhaupt geschrieben wurden.

Mir wurde es unwichtig ob die Redaktion von Stern View meine Bilder toll fand. Mir wurde es unwichtig ob ich eine Auszeichung bei Youpic oder 500Pix bekam.Ob ich mit einen Artikel in einer Fotofachzeitschrift interessiert mich nicht wirklich. Da man nur ein preiswerter Lückenfühler ist.

Wichtig war und ist mir dafür. Wie die Reaktion meiner Leser hier auf dem Blog sind. Das ist für mich heute und morgen entscheidend. Nicht mehr nicht weniger. Sehr wichtig ist dafür die Reaktion der Models. Gerade wenn es um mein Hauptbetätigungsfeld, die  Peoplefotografie geht. Sind die Models von den Bildern begeistert. Ist das mehr Wert als jedes Sternchen und jedes Like. Die Begeisterung der Models über meine Bilder sind der Antrieb um weiter an mir und meiner Fotografie zu arbeiten.

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Nein. Unzufrieden bin ich auf keinen Fall, mit dem Verlauf des ersten Halbjahres 2018. Im Gegenteil. Man braucht weniger Zeit, weniger Bilder um zu dem Bild zu kommen. Welches man gerne machen möchte. Das alleine ist mehr wert als der verzweifelte Versuch die hochgesteckten Ziele zu erreichen. Um dann mit durchschnittlichen Bildern zu Hause zu sitzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Kommentare

  1. Hallo Lars,
    viel erreicht für ein Jahr , finde ich…lass es mal ruhig langsamer zugehen…du weisst , im Alter und das Herz und so 🙂 Ich denke mal innehalten ist ganz gut und über die Sachen nachdenken, wenn man dann sieht das ein Projekt nicht so geklappt hat ist das kein Thema…höchstens in einem Jahr mal Wiedervorlage…Fortschritt meint 3 Schritte vor…und zwei wieder zurück…Die Erfahrung mit dem medialen Overdrive habe ich auch gemacht…irgendwann kommt man vor lauter posten nicht mehr zum fotografieren ….bin jetzt nur noch bei WordPress und bei Behance (der Kreativbereich bei Adobe) …und kann wieder mehr Zeit in Ideen und Realisierung stecken. Und noch ein kleiner Tip : Usedom tu dir bitte nicht im Sommer an…es sei denn du willst viele viele genervte Menschen am Strand und im Stau fotografieren…obwohl, wenn ich so drüber nachdenke…könnte ne witzige Serie werden…wenn du heile da wieder rauskommst 🙂
    Lieber Gruss, Jürgen

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  2. Es klingt Zufriedenheit aus deinen Zeilen, Lars. Und nicht nur deshalb bin ich überzeugt, dass deine etwas veränderte Herangehensweise, das Auswahl treffen, der Entschluss zur Abkehr von umfangreicher, zeitverschlingender Dauerpräsenz auf diversen Plattformen (Social Media/Printmedien) sehr gesund ist und sich positiv auswirkt.

    Es scheint mir – zumindest in deinem Fall, da sind natürlich Fotografen und Menschen generell unterschiedlich gestrickt – für wesentlich mehr Wohlbehagen und Befriedigung zu sorgen, und eine Fokussierung auf Punkte wie weitere Verbesserung/noch mehrQualität, aber auch auf den Menschen (das Model, Reaktionen/Feedback, Zusammenarbeit) bringt dir ganz offensichtlich persönlich wesentlich mehr.

    Social Media ist irgendwie ein Hamsterrad. Sich dort immer als kreativ/dynamisch zu präsentleren und um Aufmerksamkeit buhlen zu müssen, für den Massengeschmack zu produzieren oder umgekehrt in der Masse mit einem wirklichen Traumbild und/oder Hammermotiv auch herauszuragen, ist kraftzehrend wie das ewige Trippeln im Laufrad.und bringt im Endeffekt nicht das, was man als kreativer Mensch braucht: Inspiration. Geschweige denn bleibt einem dabei Zeit, um sich um seine Wissens- und Könnenserweiterung zu kümmern. ^^

    Ich drücke dir die Daumen, dass du ein paar deiner Ziele, die dir von der ursprünglichen Liste noch sehr am Herzen liegen, im Laufe der Zeit angehen kannst. Doch mit Muße und ohne den ganzen unnützen Kladderadatsch drumherum wird das schon werden.

    Es war sehr interessant, deine Anmerkungen zur Arbeit (Themen) und deine Sichtweise kennenzulernen!

    LG Michèle

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  3. Hallo Lars,
    na, das haste aber wieder sehr schön geschrieben!
    Ist ja auch nicht verkehrt sich Ziele zu setzen!
    Viele nehmen Silvester ja als Rückblende auf ein vergangenes Jahr, so halte ich das zumindest.
    Ich glaube Ziele dürfen auch mal verfehlt werden, sollten aber weiter im Blickfeld bleiben.
    Das alleine ist schon eine Kunst, kommen ja immer mehr und neue Anforderungen auf einen zu, die Welt dreht sich eben. Prioritäten setzen ist da oft eine Lösung und allen kann man es so oder so nicht recht machen.
    Ich finde du solltest dich nicht so unter Stress und Druck setzen, einfach kommen lassen……
    Fotografisch hast du ja schon eine Menge erreicht und gezeigt, da hänge ich persönlich meilenweit hinterher.
    Aber was solls, ich nehme es so wie es kommt!
    Grüße
    Günter

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