Eigentlich

Eigentlich hatte ich in den letzten Wochen gar keine richtige Lust die Kameras in die Hand zu nehmen. Mit der Fotografierei wollte ich nicht aufhören. Doch es fehlte irgendwie an der Motivation.

Eigentlich war ein Besuch in Mecklenburg – Vorpommern geplant. Doch wie das Leben mit einem so spielt. Folgen diese Pläne durch die Gesundheit eines sehr lieben Familienmitgliedes gründlich über den Haufen. Und satt Sonnenuntergänge am kalten Ostseestrand, Schnee schaufeln in Greifswald. Gab es Arztbesuche in schönsten Sonnenschein.

Eigentlich war ein Shooting mit einem Model geplant. Eigentlich war man sich schon fast einig. Doch dann kamen Forderungen von seiten des Models. Wo ich mich fragte, ob es sinnvoll ist dieses Shooting zu machen. Und so wurde es gestrichen.

Eigentlich wollte ich mehr Landschaft ablichten. Wobei mir das ganze mit einem Model gefallen würde. Eigentlich. Doch im Wintergrau macht es wenig Spaß. Es fehlt einfach das frische Grün der Bäume.

Eigentlich hatte ich mich auf einen ruhigen Abend in meinem Bastelkeller mit guter Musik und vielen neuen Ideen gefreut. Nur kurz unterbrochen von dem Fahrdienst, den man als Vater so tagtäglich hat.

Eigentlich war ich ganz entspannt auf dem Weg nach Hause. Als ich sah,daß einer der Braukohlebagger ganz nah in der Nähe der Aussichtsplattform steht. OHHHH. Da war doch was ? Vor zwei Jahren hatte ich schon einmal Glück, als ein solcher Bagger in der Nacht  sehr nah am Rand des Tagebaus Stillstand. Denn normalerweise sind diese Monster an Maschinen ständig in Bewegung.  Doch wo wie der Bagger heute am frühen Abend stand. War es wahrscheinlich das er zu Reparaturarbeiten auf einem speziellen Platz gefahren worden ist.

Eigentlich bedeute das. Das Ding steht still. Und mit viel Glück bleibt das Wetter trocken. Mit viel Glück werden die Reparaturaufnahmen nicht vor Einbruch der Dunkelheit fertig. Und mit viel Glück erwischt mich der Werksschutz nicht, wenn ich in das Betriebsgelände marschiere.

Und so wurde es ein spannender Abend. Und dabei hatte ich auch verdammt viel Glück. Wetter top, Bagger noch nicht repariert, Werksschutz hat mich wohl nicht gesehn. Was ein Wunder wäre. Denn einen Menschen der frontal angeleuchtet wird erkennt man meilenweit.

Glück gehabt.

Bevor ich euch die Bilder zeige, möchte ich Euch noch einen gutgemeinten Ratschlag geben. Wenn ihr auf Tour zu dem Tagenbauen im Rheinischen Revier gehen wollt. Benutzt die Aussichtsplattformen. Zu Eurer eigenen Sicherheit. Die Abbaukante ist senkrecht 60 – 90m tief. Und kein Mensch dieser Welt kann euch sagen. Ob das Erdreich davor euch noch trägt. Auch wenn es sehr gut und sehr fest aussieht. Wenn es zu einem Erdrutsch kommt. Dann surft ihr mit Sicherheit nicht wie ein Wellenreiter die 90m herunter.

Die Reste von Euch bei einem solchen Unfall findet man Tage später auf einen der zahlreichen Förderbänder. Wenn manche meinen „Da du warst doch auch nah dran. Du willst doch nur nicht das wir auch solche Bilder machen können.“ Mir ist es wurscht ob andere auch solche Bilder machen. Und mit Sicherheit gibt es schon solche Bilder. Und wenn ihr die Bilder unbedingt machen wollt. Ja dann macht es. Aber jammert bei mir nicht rum wenn es zu einem Unfall gekommen ist. Ich hab auch den Vorteil das ich ganz in der Nähe wohne und somit die Gegend und die Gegebenheiten ein wenig kenne. So würde ich niemals nach tagelangen Regen oder wochenlanger Trockenheit nah an die Abbruckkante gehen.

Sicherheit steht an erster Stelle. Kein Bild ist es wert, das irgendwer zu Schaden kommt.

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