Samstag Vormittag. Genau die richtige Zeit für die wöchentlichen Einkäufe. Da die beste aller Ehefrauen durch eine Grippe geschwächt darnieder liegt, darf ich alleine einkaufen fahren.
Auf der Liste, welche mir die beste aller Ehefrauen zur Hand gab. Ist recht wenig an Obst und Gemüse aufgeführt. Und doch schlender ich durch die Gänge und schau nach geeigneten Fotoobjekten Ausschau. Doch das Angebot, des örtlichen Supermarktes, lässt mehr als zu Wünschen übrig. Es gibt allerlei, so ist es nicht. Doch leider nicht das, was sich in meinen Augen für ein Bild anbietet. Bis .. ja bis. Ich diese roten verführerichen Früchtchen sehe.
Sehr rot und sehr groß, liegen sie in einer Schale unter Plastik verpackt in der Auslage. Kurzer Blick auf den Preis, läßt meine Hand hervor schnellen. Und die Versuchung in rot verschwinden in meinem Einkaufswagen.
Der restliche Weg durch den Laden bringt keine weiteren Fotomotive ins Blickfeld. Auch die schönen Rumsteaks werden später nicht, durch das drapieren vor der Kamera, kalt. Überhaupt gestaltet sich der weitere Einkauf, sowie der gesamte Tagesablauf, als wenig erwähnenswert. Wenn man es aus fotografischer Sicht der Foodfotografie betrachtet.
Was sich dann am nachfolgenden Sonntag grundsätzlich ändert. Zwischen Mittagessen und den heißgeliebten Mittagsschlaf, fallen mir die roten Früchte wieder in die Hände. Und zu meinem Entsetzen, zeigen sie sich weniger verführerisch als am Vortag. Im Gegenteil, zeigen sie sehr deutlich das Ende des Haltbarkeitsdatum an.
Und so ist schnelles Handeln unablässig. Fototisch aufgebaut, Kamera auf das Stativ geschraubt. Dekoschalen aus der Aufbewahrungsbox. Grüne Flitzplatzdeckchen aus der Küche gemopst. Fotobox aufgestellt. Filz ausgelegt. Kamera hingestellt. Schalen geputzt.
Die Versuchung in rot vorsichtig in das Set gesetzt. Fertig für das erste Erbeershooting des Jahres 2018.
Und schon konnte es losgehen. Mal mehr mal weniger Blende. Hier mal mehr Licht, da mal mehr Schatten. Es entwickelte sich ein schönes Grundbild. Klar war dabei allerdings. Das ich um ein wenig Bildbearbeitung nicht herum kommen würde. Da für einen schönen unscharfen Hinter und Untergrund der Platz fehlte. An der Stelle zeigte es sich einmal mehr wieder. Man benötigt doch ein wenig Platz. Auch für Fotoarbeiten auf dem Tisch.
Viele unterschiedliche Aufbauten im Set konnte ich allerdings nicht machen. Da die Versuchung in rot aus spanischem Anbau. In der Wärme des Raumes schnell Flüssigkeit verlor. Und dieses mit deutlichen Druckstellen anzeigte. Was sehr ärgerlich wurde. Und so brachte ich die Schale mit den Erdbeeren in die Küche. Um meinen Mädels noch einen leckeren Nachtisch zu servieren. Doch wie so oft, kommt mir dann doch noch eine kleine Idee.
Diese wurde recht schnell abgelichtet. Damit war dann auch der erste Teil erledigt. Fotozubehör wegräumen. Saubermachen und am Ende den Mädels frische Erdbeeren zu servieren.
Für mich ging es dann an den Mac. Bildbearbeitung stand auf dem Programm. Vorentwicklung im Lightroom. In dem ich übrigens keine Presets verwende. Da mir dieses nie wirkliche gefallen. Mehr arbeite ich mit Verlaufsfiltern in runder und eckiger Ausgabe. Wenn man zwei runde Verlaufsfilter direkt übereinander legt. Kann man schöne Effekte erreichen.
Nach der Vorarbeit geht es dann in Photoshop weiter. Weichzeichner, stark übertrieben. Maske erstellen. Um mit einem weichen Pinsel bei geringer Deckkraft, die scharfen Bildelemente wieder zurück ins Bild zu malen.
Leser, die wenig mit Fotografie und Bildbearbeitung zu tun haben, werden die Zeilen nicht verstanden haben. Für die Fotografen ist es wahrscheinlich interessanter. Mir ist es wichtig zu sagen, das ein solches Bild nur sehr schwer direkt mit der Kamera gemacht werden kann. Es läßt sich machen, ja aber. Dafür hab ich nicht die nötige Ausstattung.
Doch am Ende ist es auch vollkommen egal, wie man zu seinem Bild kommt. Fast egal. Bei Food und Still Life betrachte ich die Bildbearbeitung als notwendig an. Bei Bildern von Menschen allerdings nicht. Das ist jedoch meine ganz persönliche Einstellung zu dem Thema Bildbearbeitung.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen
Ausprobieren und Versuchen, macht am meisten Spaß
P.S. Die Erdbeeren haben den Mädels nicht gemundet. Urteil von beiden : „Geschmacksneutral“
Man sieht den Bildern an, dass du sie mit viel Spass geschossen und bearbeitet hast. Gut gelungen!👍🏼
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Zum reinbeißen lecker ins Bild gesetzt! Klasse!
Liebe Grüße von Hanne und gute Besserung für die beste aller Ehefrauen! 😀 ☀
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Im Sommer schmecken sie wieder 😉
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klasse fotografiert
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