Jetzt hat mich die Vergangenheit ein wenig eingeholt. Etwas womit ich nie gerechnet hätte. Nicht das es etwas schlimmes wäre, etwas was einen nachhaltig schädigen könnte.
In jungen Jahren war ich nie eine besondere Leuchte wenn es im Deutschunterricht um die Rechtschreibung im Allgemeinen ging. Grammatik war gut. Aufsätze, Erzählungen oder Beschreibung fielen so aus den Fingern. Und auch mit den anderen Disziplinen gab es nie Problem. Der Dativ in Verbindung mit dem Genitiv machte mir sogar Spaß. Und den ersten jungzeitlichen Orgasmus hatte ich, als ich den ersten echten guten Schachtelsatz lesen und verstehen durfte. Die etwas älteren Ostler werden sich bestimmt an „Die Abenteuer des Werner Holt“ von Dieter Noll erinnern. Über das Buch bzw. beide Bücher möchte ich mich nicht auslassen. Doch bereits auf den ersten Seiten von Band 1 ist dieser wahnsinnig , man verzeihe mir das folgende Wort, geile Schachtelsatz.
Lange Jahre hatte mich dieser Satz so fasziniert, doch ich kam nie in die Lage. So einen Schachtelsatz in Perfektion selber zu schreiben.
Einmal ist es mir wirklich gut gelungen. Auch hier auf dem Blog zu finden. 🙂
Nun all diese guten Tatsachen konnten mir nie über die Rechtschreibschwäche hinweg helfen. Heute nennt man es Legasthenie, ob ich allerdings davon voll betroffen bin. Kann ich nicht beurteilen. Den Lesen kann ich dagegen sehr gut.
Nun ja wenn man Legasthenie sein eigen nennt, ist es eigentlich nicht schlimm. Für manchen vielleicht, doch man kann sein Leben trotz allem ganz gut führen. Ab Ende der 90 Jahre bekam man ja Hilfe von den Computern. Gut man dachte es wäre Hilfe war es aber nicht, die ersten Rechtschreibmodule in Word machten mehr Fehler als ich ohne deren Hilfe. Das wurde irgendwann besser. Also nicht bei mir, die Programme wurden besser.
Etwas was ich allerdings noch nie erklären konnte. Schreib ich so richtig altmodisch mit Stift und Papier, dann schreib ich sehr viel besser, als am PC.
Und alles Jammern hilft nicht. Jetzt hab ich nur mit dieser Rechtschreibschwäche ein kleines aber feines Problem.
Finde mal als Nachwuchsschreiblering einen Korrektor, einen Lektor der sich aber nur mit der Rechtschreibung und Grammatik beschäftigt und diesbezüglich die Texte überarbeitet. Es gibt genug Korrektoren- und innen. Und ich bin auch der Meinung das man für gute Arbeit auch einen vernünftigen Preis bezahlen muß.
Doch hier steh ich dann dumm in der Landschaft rum. Für die Überarbeitung einer kleinen Sammlung von Kurzkrimis 300 – 500 Euro auszugeben ist mir dann doch viel zu viel. Ich möchte nicht reich werden mit den PausenMord. Mehr als 650 Lesen müssen erst einmal gefunden werden um den Korrektor zu bezahlen.
650 Käufer ist mehr als utopisch für ein Erstlingswerk. Also gibt es PausenMord ohne die Bearbeitung von einem Korrektor als LarsEdition. Außer es findet sich jemand der einen Hobbyschreiberling einen Hobbypreis macht. So als Sponsorleistung nehme ich es auch an 🙂
So und wer sich jetzt von den ganzen vielen Fehlern nicht abschrecken läßt. Den lade ich zu einer kleinen aber feinen Lektüre ein.
Hier gibt es PausenMord als ebook für den Kindle
Hier gibt es PausenMord als Taschenbuch

Kenne Werner Holt nicht, aber Schachtelsätze, die ich immer gerne in Aufsätzen benutzt habe, die wir in der Schule schreiben mussten, weil nach den Ferien gerne das Thema „Mein schönstes Ferienerlebnis“ aufgeschrieben werden sollte, mit dem ich aber nichts anfangen konnte, weil ich kein Ferienerlebnis hatte, dass ich den Klassenkameraden mitteilen wollte.
Überhaupt, wenn ich unsere Tageszeitung lese, finde ich, dass selbst dort Menschen mit Rechtschreibschwäche sitzen, oder ein Rechtschreibkorrektur nutzen, die sie aber nicht korrigieren, wenn es notwendig ist. Was soll`s: Schreiben wie man spricht wird in Schulen gelehrt. Damit ist alles erlaubt. Hauptsache man wird verstanden.
LikeGefällt 1 Person
In der 9. Klasse waren wir schon 14 bis 15. Ich habe vor ungefähr einem Jahr beide Bände noch einmal gelesen. Vieles hat sich mir erst da erschlossen, so wie auch Noll erst als Erwachsener erschließen konnte, was er selbst in seiner Jugend erlebt hat. Es waren ja nicht nur die Grausamkeiten des Krieges, die im Roman erscheinen. Es ging auch um die ideologische Zurichtung der Jugendlichen und nicht zuletzt auch um Werner Holts amouröse Abenteuer.
Was mir im Nachhinen auffiel, ist, dass der militaristische Typus, der von Wolzow verkörpert wurde, in der DDR besser gelitten war als der Grüblerische, Zweifelnde, der von Holt verkörpert wurde. Stichwort: Wehrkundeunterricht.
LikeGefällt 1 Person
Stimmt 14 – 15. Danke für den Hinweis. Ixch werd mir die Bücher auch noch einmal vornehmen. Wie du sagtest. als Erwachsener leist man noch ganz andere Sachen heraus.
LikeGefällt 1 Person
Als ich hier vom „ersten guten Schachtelsatz“ las, kam mit Nanosekundenverzögerung die Assoziation: Werner Holt. Und voilà, eine Zeile später wurde der Roman erwähnt. Buch und Film finde ich klasse.
LikeGefällt 1 Person
Danke. Schön das jemand meine Erinnerung teilen kann. Im Grund sind die Bücher schon recht hart erzählt. wenn man sich da im besonderen an die eine Scene in der Holzsägerei erinnert.
LikeGefällt 1 Person
Ja, diese Stelle geht für den Leser an die Grenze des Erträglichen und hat bei mir einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen.
LikeGefällt 1 Person
Das Buch gehörte zu Pflichtlektion in den Polytechnischen Oberschulen. Klasse 9. Schon hart was man da als 13 – 14 Jähriger lesen sollte.
LikeGefällt 1 Person