Ich bin ein Wanderer, nicht ein solcher der durch die wunderschöne Landschaft geht. Um sich an den Dingen in der Natur zu erfreuen. Oder der Wanderer der sein Ziel nur per Fuß erreichen will, um dabei über den Sinn oder auch Unsinn des täglichen Lebens nachzudenken. Nein ein solcher Wanderer bin ich nicht. Über den Sinn und Unsinn des täglichen Wahnsinn denke ich beim Autofahren nach, da ist genug Zeit.

Ich bin der Wanderer in den Welten der Fotografie. Ich als Wanderer habe auch ein Ziel, und damit meine ich nicht den grenzenlosen wirtschaftlichen Erfolg als Fotograf. Nur scheint es für andere nicht ersichtlich.

Mein Ziel ist klar, doch der Weg dahin ist kurvenreich, über Berge und Täler. Und so wandere ich durch die Fotografie dahin. Und fühle mich auf den verschiedenen Wegen mal wohl, mal unwohl. Oft schreite ich über Wege, die mit dem Ziel gar wenig zu tun haben. Mal ist es der Weg der Landschaftsfotografie, ein anderer der Streetfotografie, um an der nächsten Weggabelung auf dem Pfad der Still Life Photografie zu wechseln.

Zwischendurch laufe ich auch auf dem Pfad der Peoplefotografie. Eigentlich der Weg der mich zum Ziel bringen soll. Doch meist biege ich nach ein paar Metern wieder ab. Oft ist der Weg versperrt, oft ist eine Schranke davor, dessen Schlüssel ich nicht habe.

Es gibt auf meinem Weg viele Schranken die meinen Weg unterbrechen, die meinen Vorwärtstrieb stoppen. Schranken die auf dem Namen Zeit, Geld und Models hören. Den dieses benötige ich als Proviant auf meinem Weg.
Ich möchte nicht klagen, nein wirklich nicht. Denn jeder Umweg ist auch eine Chance etwas weiter zu kommen auf dem Weg zum Ziel. Würde ich auf meinem direkten Weg vor der Schranke stehen bleiben, würde ich nur Zeit verlieren. Diese Zeit nutze ich lieber auf meinen Umwegen. Bieten mir diese auch die Möglichkeit andere Dinge in der Fotografie zu erfahren. Neues zu lernen und es auf meinem Weg umzusetzen. Und somit werden diese Umwege zu meinem Weg.

So kann ich die Lichtführung bei der Still Life und Foodfotografie lernen und vertiefen. Etwas was mir im Studio später bei den Bilder mit den Models hilft. Lerne bei der Landschaftsfotografie etwas über den Bildaufbau. Alles hilft und bereichert meinen Weg.
Für den einen oder anderen Betrachter erscheint es, als könnte ich mich nicht entscheiden was ich am liebsten fotografisch bearbeite. Und dieses ist der Nachteil den ich auf meinem etwas verschlungen Weg nach Außen hin zeige. Viele denken das ich alles mache, aber alles nicht richtig gut. Lasst euch nicht täuschen.

Noch ein paar Worte zu meinem Proviant auf meinem Weg. Der Weg kostet wie überall Geld. Lehrjahre sind teuer. Und dieses muß ich erst einmal verdienen. Meine Erfahrung ist, das man mit Models die Erfahrung in dem haben was sie tun. Am Anfang besser und schneller lernt. Als Anfänger ist man überfordert mit Kamera, Lichtführung und Modelführung. Gutes Models nehmen einem die Arbeit etwas ab. Machen es einem einfacher sich auf die Dinge zu konzentrieren. Später braucht es das nicht mehr. Nur wann ist später. Das ist ein Faktor der unberechenbar ist.

Die Schranke Zeit, ist eines der Hindernisse die man kaum planen kann. Job, Familie, Gesundheit und die Studiozeiten alles das muß passen. Für Menschen mit einem 8 Stunden Bürojob ist dieses gut planbar. Für mich leider nicht. Doch ich mach meinen Job gerne und so muß die Schranke der Zeit einfach umlaufen werden. Die Familie braucht auch seine Zeit. Die wichtigste Zeit im Leben überhaupt. Zu guter Letzt muß dann auch noch das Model Zeit haben.

Die letzte Schranke nennt sich Model. Und oft sind sie nur in Kombination mit den Schranken Zeit und Geld verbunden. Das richtig gute Models für ihre Arbeit ein wenig Geld bekommen, ist absolut in Ordnung. Doch was man inzwischen als Hobbyfotograf erlebt, das grenzt schon an Unverschämtheit. Doch dazu werde ich mich irgendwann einmal schriftlich äußern.
Ich werde meinen Weg weitergehen und irgendwann werde ich auch auf den direkten Pfad zum Ziel eintreffen . Bis dahin geh ich die Umwege, nicht gerne aber auch nicht mit Wut im Bauch.
Vielleicht folgen mir bis dahin einige auf dem Weg. Ich würde mich freuen.

Guten Abend Lars
Irgendwie kenne ich das Phänomen. Man hat Ideen. Ungefähr eine Million davon. Einige nur ganz kurz und dann sind sie wieder weg, andere setzen sich fest und möchten umgesetzt werden. Und wenn man es genauer anschaut sind es tatsächlich Ideen auf ganz verschiedenen Richtungen.
Nun, als Hobbyfotograf habe ich irgendwann beschlossen, dass es eigentlich egal ist welchen Abzweiger ich nehme. Weil ich ja keinen Druck habe Geld verdienen zu müssen mit dem was ich tue. Weil ich nicht liefern muss. Ich kann wenn ich will. Und wenn ich nicht will dann eben nicht. Genau so entscheide ich auch welche Kamera ich aus dem Schrank nehme. Einfach nach Lust und Laune 🙂
LG und allzeit gutes Licht
Martin
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Du hast das Thema wieder klasse und treffend beschrieben!
Geht mir ja auch so ähnlich! Aber manche Ziele erreicht man eben nicht direkt und läuft
eben den Umweg…….
Gehört zum Leben dazu.
Vielleicht ergibt es sich ja und wir gehen mal ein Stück des Weges gemeinsam.
Viele Grüße
Günter
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es würde mich freuen
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