Die erste Liebe lang lang ist es her, fast glaubt man es war in einer anderen Welt. Ja fast ein anderes Leben. Ja bei mir war es eine andere Welt, es war der Osten von Deutschland.

DDR. Wir hatten zwar wenig, soll es im Westen auch gegeben haben, jedenfalls wenn der Haushalt ein geringes Einkommen hatte, sagt aber keiner so, aber wir hatten echte Freundschaft. (Geiler Schachtelsatz, den muss man zweimal lesen:) ) Doch über Freundschaften dieser Art will ich gar nicht schreiben. Sondern eigentlich über die erste große Liebe. Und je mehr ich darüber nachgedacht hab, um so mehr Namen tauchten auf. Anette, Anja, Uta, Diana, Conny, Claudi, Nicole, Andrea, Susi, Constanze… nein nicht das ihr jetzt meint. Der Typ hatte einen Verschleiß, ne gar nicht. In den ersten Jahren der Jugend hat man die Mädels noch schnell gewechselt. Man war auf der Suche. Wollte sich probieren. Wollte probieren welches Mädchen küsst am besten, wie weit darf man den weiblichen Körper erforschen. Es waren Liebelein von Jungs die noch nicht so wirklich mit der Pubertät angefangen oder die mitten drin waren. Doch irgendwann gab es mal eine bei der man länger bleiben wollte. Diana, meine erste halb große Liebe. Der Bauch brachte die ersten Zeichen von Schmetterlingen. Noch nicht viele. Doch die ersten Anzeichen waren da. Ihren Nachnamen hab ich leider vergessen. Doch ich kann mich noch gut erinnern. Sie wohnte im Block gegenüber. Am Abend wenn wir zu Hause sein mußten, stand ich an meinem Fenster uns sah über die Straße, sie auf dem Balkon ihrer Eltern stehen. Wir winkten uns zu, warfen Luftküsschen über die Büros der Abschnittbevollmächtigen hin und her. Und freuten uns auf den Schulschluß am nächsten Tag. Irgendwann war es vorbei. Es hielt nur einen Frühling. War aber ein schöner Frühling. Knutschen an der Elbe. Lutscher klauen für meinen Schatz in der Kaufhalle.
Ja kam dann die große Liebe? Die erste Liebe wird ja seltsamerweise immer etwas besonders sein. Auch wenn man in zwischen mehr als 2 Jahrzehnten eine andere Frau liebt. Und dabei stolz, froh und glücklich ist. Stolz das diese Liebe alle guten und schlechten Zeiten überstanden hat.

Jedenfalls kamen weiter Beziehungen. Zum Beispiel Anette Schneider. Ich wollte sie, sie wollte mich oder auch nicht. Ja na, ich nahm ihr die Entscheidung ab. Gab ja noch Conny. Bei Conny heimlich über das Treppengeländer in ihr Zimmer geklettert. Knutschend und fummelt in ihrem Bett versteckt. Während nebenan ihre Eltern mit Freunden beim Kaffee zusammen hockten. Doch es war keine große , keine halbe Liebe. Es war eine Beziehung ja eine Lieblei unter noch Kindern und noch nicht Erwachsene. Teen halt.
Und dann kam Ute. Den Nachnamen ja den kenne ich noch sehr gut. Ute Heidbüchel. Tochter eines Kollegen von Papa. Bildschön und intelligent. Das war sie die erste große Liebe. Die Schmetterlinge waren da, die weichen Knie. Die Sehnsucht nach dem Wiedersehn. Doch sie war die Freundin eines Freundes. Also Tabu.
Nachdem die beiden auseinander waren. Hab ich 14 Tage gebibbert, gehoft ja auch gebettet. Das sie in der Zwischenzeit keinen neuen hat. Selber aber eine neue Beziehung, mal wieder mit Anette angefangen. Doch am Ende der 14 Tage , bin ich stundenlang alleine mit dem Fahrrad vor Utes Haus hin und her gefahren. Wenn sie dann mit den Eltern aus dem Haus kam, war ich hin und weg. Sie lächelte mich an. Ich winkte zurück, vorsichtig wegen der Eltern.
Zwei Tage später, ich kam von der Schule nach Hause, das sass sie vor der Haustür. Schmetterlinge ohne Ende. Im Fahrstuhl der erste Kuss. Vorsichtig, nervös und so schön. Händchen halten auf der Straße, billigen Rotwein im Großen Garten mitten in der Stadt. Nackt baden an der Kiesgruppe. Zusammen auf einem Fahrrad zu den Elbwiesen. Ja Ute war die erste große Liebe. Eine Liebe die mich sogar beflügelte mehr in der Schule zu lernen. Ute hatte ein 1,2 Zeugniss, ich ein 2,9er. Ich wollte ja nicht dümmer erscheinen als sie.
Doch leider sollte diese erste große Liebe nur einen halben Sommer halten. Ausreise, eiserner Vorhand, Mauer. Ich ging, sie mußte bleiben. Noch heute sehe ich ihre Tränen als wir in das Taxi Richtung Bahnhof stiegen. Und ich weiß nicht ob sie meine gesehen hatte.
Sie war meine erste große Liebe. Eine Zeit an die ich mich nach 30 Jahren noch gerne zurück erinnern kann.
8 Jahre später. Ein Anruf. Sie war am Telefon. Sie war verlobt, ich auch. Nicht miteinander. Das Feuer war erloschen, doch Freunde wollten wir weiter sein. 2 weiter Jahre später. Sie geschieden,hatte einen anderen Namen, ich verheiratet. Zuviel Kilometer zwischen uns, Internet hatten noch keiner. Zum zweiten mal haben wir uns aus den Augen verloren. Leider.
Heute wüsste ich zu gerne was aus ihr geworden ist. Heute wäre ich glücklich wenn sie sich an mich erinnern könnte.

P.S. Meine größte Liebe, sitz im Wohnzimmer und schaut fern 🙂
P.P.S. Was das ganze mit Fotografie zutun hat? Nun ja es sind Bilder vom Bild. Bilder aus den Anfängen meiner fotografischen Tätigkeiten.
Du hast doch nur aufgehört weil de gedacht hast wat der kann kann ich schon lange hahahahaha
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Also das nenne ich mal mutig ! Finde es super und sehr mutig über die Jugendlieben zu schreiben ! Also ich hab`s germe gelesen und wer denkt nicht gerne an die Jugendzeit und die ersten Erfahrungen in Punkto Liebe !
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Mutig ? Mehr das schwelgen in der Erinnerung. Und eigentlich weiss man , das es allen so ging. Und das ist das schöne dabei
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Mich hat es auf jeden Fall animiert und habe selber nachgedacht wie das bei mir so war !
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Klingt jetzt überheblich ist es aber nicht. Ziel erreicht 🙂 Die Leser denken an was schönes in der Vergangenheit.
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Um Mißverständnisse auszuräumen , ich fand den Beitrag super aber trotzdem mutig hier zu präsentieren ! Also bitte ich denke darüber nur positiv !
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Ich hab es positiv aufgefasst .
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sehr gut dann sind wir uns einig und auch mir ist gerade eine Jungendliebe eingefallen die ich aber nie wieder gesehen habe ! Hätte ohne deinen Beitrag nie wieder daran gedacht und hoffe es geht vielen so !
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