Gestern war ich beruflich im Sauerland unterwegs. Und da es im Rheinland ,wo ich wohne, keinen Schnee gibt. War der Gedanke schnell in die Tat umgesetzt. Die Kamera mitzunehmen um auf der Rückfahrt irgendwo um Winterberg ein paar schöne Winterbilder machen zu können. Nachdem ich meine Pflicht erfüllt hab 🙂 ging die Fahrt los Richtung Winterberg, allerdings mit gefühlt halb Holland vor mir. In einer nicht endenden Autoschlange.
Schöne Winterbilder, von tief verschneiten Landschaften zu machen, macht aber auch nur wirklich Sinn wenn das Wetter einigermaßen gut ist. Und das war es bei weitem nicht.
Grau in allen Varianten zeigte sich der Himmel. Nun ja also das Beste draus machen. Weil ich im Frühjahr 2016 schon ein paar mal in der Gegend war. Hatte ich in etwa einen Plan wohin ich fahren würde um ein paar Bilder machen zu können.
Ja das war im Frühjahr. Im Winter sieht es dummerweise ganz anders aus. Die Straßen sind enger , Wald und Feldwege sind natürlich nicht geräumt. Teilweise liegt ein für normale PKWs unüberwindbarer Schneehaufen vor der Einfahrt. Oder die freien und zugänglichen Parkplätze sind plötzlich kostenpflichtig. Und so kam es wie es kommen mußte. Die bevorzugten Spots konnten nicht angefahren werden, und wenn dann lohnte sich ein Stop einfach nicht. Pech auf ganzer Linie. Und noch etwas kam hinzu.
Zeitdruck.
Nachdem ich schon innerlich die ganze Sache abgebrochen hatte, Entpuppte sich der letzte Spot als fast optimal. Kein Mensch weit und breit. Eine Möglichkeit das Auto abzustellen. Und ein sanftes Licht. Kamera und Stativ zusammen gebaut und los ging es.
Und dann merkte man plötzlich das -5° doch ganz schön kalt sein können. Und was macht man wenn man Zeitdruck hat und es einem doch zu kalt ist ?
Autofocus ON
Und an der Stelle hätte ich dann es doch besser lassen sollen. Was in der Glasfotografie ja total simple ist und ich ohne weiter darüber nachzudenken durchführe. Hab ich bei den Eiszapfen vollkommen ignoriert. Eis ist wie Glas. Die Kamera hat ein mächtiges Problem das richtig in den Focus zu setzten. Den selbst wenn sie sich irgendwann scharf gestellt hat. Ist es ein Glücksfall wenn es der richtige Punkt ist. Und auf dem kleinen Bildschrim an der Kamera ist eh immer alles scharf. Das böse Erwachen kommt dann abends am Rechner.
Zeitdruck ist der schlechteste Begleiter wenn es um gute Bilder geht. Nehme dir Zeit. Oder lass die Kamera im Rucksack wenn der nachfolgende Termin zu wichtig ist um zu spät zukommen.
10 Minuten frieren kann man dagegen noch ganz gut ertragen, auch wenn es nicht schön ist in dem Moment.
Eigentlich mache ich Landschafts oder Naturaufnahmen um mich ein wenig zu entscheunigen. Gestern passte es auch nicht.